Kernaussage
Ich spreche mich offen für einen Opernhaus-Neubau aus. Hierbei hat man die Möglichkeit etwas Neues zu schaffen und eine Kulturstätte zu errichten, die Jedermann zugänglich ist, ohne die Zwänge des Denkmalschutzes einhalten zu müssen. Der Denkmalschutz ist wichtig, jedoch ist er auch wie ein Korsett. Die Kosten für eine Komplettsanierung wären immens, von daher teile ich den Vorschlag von Aufbruch Stuttgart, eine neue Oper zu bauen.
Die Sanierung des alten Opernhauses am Eckensee muss dennoch sein und sie muss einmal richtig gemacht werden, damit es für lange Zeit hält. Die Kosten für die Sanierung des alten Opernhauses und für den Neubau müssen wir als Gemeinschaft aufbringen können, damit Begegnungen stattfinden und Kultur passieren kann.
Ich sage aber auch ganz klar im Vornherein, dass alles grundsolide durchkalkulierte sein muss. Ich bin der größte Feind von Kleinrechnereien nur damit ein Projekt bewilligt wird, bei dem dann hinterher die Kosten explodieren. Als Betriebswirt kann ich sagen, das dies ein Vorgang ist, der fast nur in der Politik anzutreffen ist.
Hier muss mit kaufmännischem Gespür und Sachverstand von Anfang an klar berechnet werden, was es uns kostet. Einen weiteren Imageschaden in dieser Größenordnung kann sich Stuttgart schlicht nicht leisten.
Problem / Hintergrund
Aktuell zanken sich die Fraktionen im Stuttgarter Rathaus über das Wo und Wie des neuen Opernhauses und einer eventuellen Interims-Spielstätte.
Der Verein Aufbruch Stuttgart hat hierzu auch alte Vorschläge aus der Mottenkiste geholt, die sogar den Abriss des Königin Katharinen Stifts und die Verlagerung des gleichnamigen Gymnasiums vor sehen, um hier eine Interims-Spielstätte zu bauen, die später als neues Konzerthaus genutzt werden soll.
Alle mir bekannten Vorschläge bergen Potenzial aber auch Risiken. Da wird diskutiert, das alte Opernhaus zu sanieren um dort dann Veranstaltungen im kleineren Rahmen abzuhalten. Als Standorte für die neue Oper wird das Areal Wagenhallen genannt. Beim Areal Wagenhallen hat sich jedoch in der Zwischenzeit eine lebendige Kulturszene etabliert, die auch ein urbanes Gartenprojekt beinhaltet. Insgesamt sind dort 200 Menschen in beiden Projekten engagiert.
Lösungsansätze
Ich begrüße die Bürgerbeteiligung, die für März geplant ist, um auch die Stimmungen, Wünsche und Anregungen aus der Bevölkerung aufzunehmen. Schließlich soll die Akzeptanz für Opernhaussanierung, Opern-Neubau und Konzerthaus breit in der Bevölkerung abgestützt sein, um ein zweites Fiasko wie Stuttgart 21 zu verhindern.
Ich wünsche mir neue Denkansätze durch die Bürgerbeteiligung und durch alle Beteiligten, denn am Ende soll die beste Lösung für Stuttgart und seine Bewohner*innen gefunden werden. Vielleicht erfordert es ja ein komplettes Um- oder Neudenken der Lösungen, welches ich sehr begrüsse.
Ich wünsche mir eine rege Teilnahme und Beteiligung an der Erarbeitung von Konzepten, die dann eine breite Abstützung in der Gesellschaft erfahren. Als prägende Kulturstätte muss die neue Oper dann auch ein niedrigschwelliges Angebot bereithalten, damit alle Bevölkerungsschichten davon profitieren können.