Kernaussage

Der Einzelhandel und das Gewerbe allgemein sind wichtig für jede Stadt, so auch für Stuttgart und sie bedeuten Steuereinnahmen für die Stadtkasse. Zwar landen nur gut 3% der Mehrwertsteuereinnahmen bei der Kommune, dafür bleiben aber knapp 80% der Gewerbesteuern bei der Stadt.

Die Stadt muss also ein Interesse daran haben, vom derzeitigen Mittelfeld auf einen der vorderen Plätze im Ranking der Städte in der Region aufzusteigen, was den Einzelhandelsumsatz anbelangt. Für Gewerbetreibende und den Handel müssen bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit auch das Einkaufen in der City wieder attraktiver wird und der Konsum von Waren und Dienstleistungen gesamthaft steigt.

Eine verkehrsberuhigte Innenstadt könnte dies Aufenthaltsqualität und das Einkaufserlebnis in der City steigern. Darüber hinaus müssen Anreize geschaffen werden – für Konsumenten und Gewerbetreibende.

Problem / Hintergrund

Stuttgart hat ein schlechtes Stadt-Image und liegt nur im Mittelfeld der Städte in der Region, was den Einzelhandelsumsatz angeht. Die Umsatzzahlen im Einzelhandel sind rückläufig und viele gehen lieber in die großen Shopping Malls der umliegenden Gemeinden und geben dort ihr Geld aus, wohl auch, weil dort ein besseres und entspannteres Shopping-Erlebnis auf sie wartet.

Als Gründe geben die Konsumenten die Erreichbarkeit der Stadt, die hohen Parkgebühren und die Verkehrssituation an. Blutet der Einzelhandel jedoch aus, wie das der Fall zu sein scheint, so gehen auch die Umsätze in anderen Zweigen runter, wie in der Gastro oder dem Kinogewerbe um nur zwei zu nennen. Auch die Bürokratie wird von vielen Einzelhändlern als Hemmschuh angegeben.

Lösungsansätze

  • Handel und Stadtverwaltung müssen an einem Strang ziehen und ein Aktionsbündnis Einzelhandel starten, um die Innenstadt aufzuwerten und den Handel zu beleben.
  • Die Vernetzung von Onlinehandel und stationärem Handel muss im Zuge einer Serviceoffensive durch einen lokalen Online-Marktplatz geschaffen werden, um Waren und Dienstleistungen zu präsentieren und um auf das Angebot in der City aufmerksam zu machen. Dies kann im Rahmen einer kommunalen Wirtschaftsförderung passieren.
  • Ferner müssen die Vertriebswege miteinander verschmelzen und durch den Online-Marktplatz ergänzt werden.
  • Kostenfreies WLAN und Breitband in der Innenstadt sind oft gehörte Forderungen von Innenstadtbesuchern, damit Angebote des Handels und gleichzeitig auch die Angebote der Verwaltung und anderer Anbieter genutzt werden können
  • Digitale Produktinformation gepaart mit der fachkundigen Beratung vor Ort ist ein oft gern gesehenes Instrument, dass den Kunden gefällt.
  • Der Einkauf in der Stadt soll wieder zum Erlebnis werden. Dazu gehört, dass es den Menschen einfach gemacht wird. Kinderbetreuung, betreute Aufbewahrungsmöglichkeiten für Einkaufstaschen und nicht zuletzt auch ein Heimliefer-Service können mögliche Ansätze sein.
  • Die Einzelhandelsgeschäfte müssen enger zusammenarbeiten und dürfen sich nicht als Einzelkämpfer verstehen. Nur gesamthaft hat der Handel eine Überlebenschance. Eine aktive Zusammenarbeit der Händler untereinander sowie eine enge Abstimmung aller Innenstadtakteure (Städte, Handel, Stadtmarketing und Immobilieneigentümer) ist eine Grundvoraussetzung für eine funktionierende Innenstadt (Quelle: Positionspapier des Städte und Gemeindebunds und des Handelsverbands Deutschland).