Kernaussage

Stuttgart ist eine weltoffene Stadt und hier leben viele Nationen friedvoll nebeneinander. Das bereichert die Stadtgesellschaft ungemein. Ein starker Zusammenhalt der Zivilgesellschaft und eine bessere Sozialkontrolle miteinander und füreinander ist daher sehr wichtig.

Wir können unsere Augen vor der Tatsache verschließen, dass über kurz oder lang 60% der Stadtbevölkerung von Stuttgart einen Migrationshintergrund haben werden, oder wir nehmen es als völlig normal hin und schätzen den Wert, den uns dieser demographische Wandel bietet. Der Austausch der Kulturen untereinander, das friedvolle Zusammenleben und vor allem der Erfolg in der Wirtschaft sind unverzichtbar für eine moderne Gesellschaft.

In der Geschäftswelt ist daher schon lange klar was viele nur vermutet haben: gemischte Teams arbeiten viel effizienter und erfolgreicher als solche Teams, die es nicht sind, da die Qualität der Entscheidungen die diese Teams hervorbringen besser sind. Wir müssen uns also entscheiden, ob wir lieber unter uns bleiben oder ob wir gemeinsam in eine bessere Zeit aufbrechen sollen.

Mein Appell richtet sich übrigens an alle Gruppen in Stuttgart. Ghettoisierung in Ausländervierteln zum Beispiel sind schlicht falsch. Die gesellschaftliche Durchmischung ist wichtig. Unter sich zu bleiben ist out. Alle Bevölkerungsgruppen müssen sich integrieren lassen wollen und sollen diese Bereitschaft auch von anderen erwarten können. Die großen Probleme unserer Zeit lösen wir nämlich nur gemeinsam. Es geht auch nur gemeinsam.

Problem / Hintergrund

Unter OB Schuster wurde einst ein “Bündnis für Integration” ins Leben gerufen. Dieses hat Stuttgart zu einem der erfolgreichsten Städte Deutschlands bei der Integration von Menschen mit Mitgrationshintergrund gemacht.

Diese Tradition soll fortgeführt werden und durch ein “Bündnis für Inklusion” erneuert werden. Denn Inklusion ist, anders als Integration, eine Steigerung bei der Bewältigung von menschlicher Vielfalt. Unter Integration versteht man allzu oft, dass einer Personengruppe Platz gemacht werden muss. Somit besteht immer noch ein Machtgefälle und die zu integrierenden fühlen sich nicht vollständig in die Gemeinschaft aufgenommen. Trotz der gelungenen Integration berichten Menschen mit Migrationshintergrund bei Bewerbungen oder bei der Wohnungssuche von Diskriminierung. Erst kürzlich kam das Thema auf und viele berichteten von ihren negativen Erfahrungen.

Es braucht also mehr als Integration. Es bedarf der Inklusion, denn bei der Inklusion sind alle Akteure aufgerufen, ihr bestes zu geben und sich füreinander einzusetzen. Inklusion ist die vorurteilsfreie Annahme und Bewältigung menschlicher Vielfalt und ist das Bindeglied in einer interkulturellen Stadtgesellschaft.

Lösungsansätze

Mit einem Bündnis für Inklusion setzt sich die Stadt aktiv für mehr Akzeptanz und Verständigung zwischen allen Bewohnern der Stadt ein. Inklusion soll als ganzheitliches Projekt verstanden werden und wegkommen von der Vorstellung, dass es nur bestimmte Personengruppen betrifft. Mit einem Bündnis für Inklusion werden auch ältere Bewohner, Junge und Minderheiten zu mehr Miteinander und Füreinander aufgerufen. Egal ob arm oder reich, gesund oder nicht. Es gibt kein Silodenken mehr und sämtliche Grenzen werden weitestgehend aufgelöst. Das ist die Gesellschaft der Zukunft und Stuttgart hat hierfür die besten Voraussetzungen.