Verehrte Stuttgarterinnen, sehr geehrte Stuttgarter,
Ich bin Marco Völker, zum Zeitpunkt der Wahl bin ich 43 Jahre alt, verheiratet und ich wohne in Achern, das liegt im Ortenau-Kreis. Im gegenwärtigen Stuttgarter „OB-Theater“ werden die Darsteller von vielen Partei-Souffleuren begleitet.
Heute ist wieder mal „Maskenball“, aber nicht in Venedig, sondern in Stuttgart, in der Schleyer-Halle.
Im hiesigen politischen Maskenball trägt man nicht nur den obligatorischen Mund-Nasen-Schutz, sondern auch Schönheits-Masken, mit blumigen Versprechungen.
Sie, als Wähler, müssen hinter die Maske, hinter das „Face“ schauen und die Gesichter lesen. Ein Grinsen verrät Ihnen den Charakter und ein herzliches Lachen das Herz der Kandidaten. Hinter den Fassaden Ihrer Nummer 1 oder Ihren – von der Presse vorab gekrönten – „Big5“ könnte sich auch nur der schöne Schein verstecken.
Sie haben die Macht, die selbsterfüllenden Prophezeiungen bestimmter Medien zu canceln.
Darf es bei Euch in Stuttgart auch einmal ein neutraler Badener sein, der nicht aus dem schwäbischen Parteien- und Macht-Establishment kommt, nicht in Stuttgart „verbandelt“ ist und sich als OB nicht von den Partei-Interessen steuern lässt?
William Shakespeare ließ einmal sprechen: „Ein gegebenes Versprechen ist eine unbezahlte Schuld!“
Darum geht es bei dieser Wahl, um die üppigen Versprechen.
Wahl-Urnen sind das Grab der Wahl-Versprechen.
Sie sind die zu zahlenden Steuern und Gebühren von morgen.
Weil Wahlversprechen nach der Wahl meistens brechen.
Zu viele Versprechen sollten bei Ihnen das Vertrauen eigentlich mindern, nicht stärken.
Sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, werden bis zur Wahl von den Partei-Politikern noch mehrfach die Hohl-Prase hören: „Mir ist wichtig, ich möchte, ich will, ich werde“.
Es ist die Stereotype des modernen Politikers. Sie lernen diese „Phraseologie“ im Studium der politischen Wissenschaften, Unter dieser Floskel kann man alles in Aussicht stellen, sympathisch bei den Wählern rüberkommen, aber keine Verbindlichkeit begründen. Mit „mir ist wichtig“, bekommt der Wähler kein essbares Vesper in den Sack. Warum ist das eine Hohl-Formel? Weil ein Oberbürgermeister die meisten versprochenen Sachen gar nicht entscheiden kann.
Politiker leben vor der Wahl von Versprechungen, die sie nach der Wahl nicht einhalten, oder einfach brechen. In der Metapher kann man das so beschreiben: alle Versprechen den „Eifelturm“ für Stuttgart, doch sie haben ein Prolbem: er gehört ihnen nicht.
Warum: Weil ein OB im Gemeinderat nur eine Stimme hat, von 60. Wenn davon die Mehrheit es nicht für „wichtig“ hält, was der Oberbürgermeister will oder versprochen hat, macht er keinen Stich. Ein einfacher Blick in die Hauptsatzung der Landeshauptstadt Stuttgart zeigt: Alle wichtigen Dinge entscheidet nicht der OB, sondern der Gemeinderat. Politiker-Versprechungen sind oft ungedeckte Schecks auf die Zukunft. Dass sie nicht eingelöst werden, bemerken die Wähler und Wählerinnen erst nach der Wahl.
Ich verkaufe Ihnen kein gefaktes Programm und gebe Ihnen keine falschen Versprechen.
Meine Zusage und mein hiermit abgelegter Schwur lautet:
Bei allen wichtigen Entscheidungen sollen die Bürgerinnern und Bürger gefragt werden, bevor entschieden wird. Das Instrument des Bürgerentscheides und des Bürgerbegehrens nach § 21 der Gemeindeordnung soll viel stärker zur Anwendung kommen als je zuvor.
Die Stadträte müssen daran erinnert werden, dass sie oft nicht wissen, was die rund 450.000 Wahlberechtigen wirklich wollen. Der wahre Bürger-Wille soll unter meiner Leitung besser erfragt werden. Ich möchte mich als Diener und Mandatsträger der Bürger verstehen und nicht als deren Kommandant und Belehrer.
Mein Motto als OB von Stuttgart wird lauten: Gib keine falschen Versprechen. Halte sie!
„Sia hend abbr a große Auswahl“ sagte einmal ein Schwabe, als ihm die Hebamme „Vierlinge“ präsentierte. Sie haben mit den „Kandidaten-Vierzehnlingen“ eine Riesen-Auswahl.
Wenn Sie kritisch hinterfragen, ob die Partei-Politiker der Vergangenheit ihre Versprechungen nach der Wahl gehalten haben, dann sollten Sie diesmal erwägen, anders zu wählen als je zuvor. Nur dann wird sich etwas ändern! Wählen Sie keinen Partei-Politiker, keine Reden-Schreiber und Dampf-Plauderer, sondern einen Wirtschafts-Fuchs für besseres Stadt-Management.
Wenn Sie keinen Redenschreiber und keinen Parteimann wählen wollen, der noch mehr Macht will, dann wählen sie mich.
Dann machen Sie nicht schon wieder diese negative Wahl-Erfahrung
„Wenn I gwussd hädd, dass der nur viel schwätzt, hädde den nia gwählt!“
Manfred Rommel sagte einmal: Der Mensch neigt dazu, Symptome zu schlagen und Ursachen ungeschoren zu lassen. Beseitigen Sie die Politiker-Symtome und lassen Sie mich an die Heilung der Ursachen.
Herzlichen Dank.
Ihr Marco Völker